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Sonntag, 14. August 2016

Mein Leben als Soldatenfrau - Blogparade

MamaAR hat zur Soldatenfrauen Blogparade aufgerufen!

Ich lese gerne über andere Soldatenfrauen, entdecke gerne Parallelen aber auch Unterschiede. Manchmal helfen mir deren Erfahrungen über schwierige Phasen hinwegzukommen. Manchmal kann ich selbst helfen. Und immer macht es Freude und gibt Mut, an schönen Momenten teilzuhaben.

Daher hier meine Blogparade mit lieben Grüßen nach Leipzig an MamaAR!


Wie schafft ihr das Leben als Soldatenfrau? Baut ihr auf ein besonderes Organisationstalent?
In das Leben als Soldatenfrau bin ich hineingewachsen. Angefangen von meiner Kindheit als Soldatentochter. Eindeutig eine perfekte Schule, durch die ich das meiste, was dann auf mich zukam, schon kannte und als vollkommen "normal" empfand. Die Einsätze waren das einzige, mit dem ich lange hadern musste. Nach mittlerweile 3 Einsätzen habe ich mich zwar noch nicht mit ihnen angefreundet, aber arrangiert: Ich weiß, dass ich es schaffe, dass wir es überstehen. Sinn und Zweck des Ganzen versuche ich nicht mehr zu hinterfragen und habe es als unbeeinflussbare Entscheidung der Politik und Tatsache anerkannt. Ist so und ich kann es nicht ändern.

Seid ihr selbst Soldat oder steht ihr eurem Soldaten stolz zur Seite?

Ich bin Ehefrau, Bundeswehr- und Militärenthusiastin. Alles was sich aktuell, aber auch in der Vergangenheit, um Militär und Einsätze dreht, interessiert mich in der Regel.

Welchen Herausforderungen stellt ihr euch regelmäßig?
Die größte Herausforderung für mich ist die, der sich viele Mütter ebenfalls stellen müssen: Den Tag mit den Kindern und der eigenen Arbeit organisieren bis der Mann vom Dienst/von der Arbeit kommt oder die Kinder ins Bett gehen. Dabei den eigenen Ansprüchen an die Kindererziehung und -betreuung gerecht werden, Abweichungen ertragen und sich selbst dabei nicht vergessen, fordert mich jeden Tag aufs Neue. Daneben stellt uns die Bundeswehr selbst immer wieder vor die gleichen Herausforderungen: Lehrgänge, Übungen, Versetzungen, Einsätze die sich mit bundeswehrtypischer Unberechenbarkeit verschieben, ändern und verwandeln. Nichts ist planbar, also wird bei uns kaum noch etwas geplant und bis zum Abflugtag oder einer schriftlichen Verfügung nicht wirklich daran geglaubt.

Würdet ihr manches anders machen?
Gäbe es ein nächstes Mal, würde ich mir für die ersten Einsätze mehr Gelassenheit wünschen. Mehr Fatalismus und weniger hadern mit dem Schicksal. Das hat meinem Soldaten und mir die ersten Jahre sehr schwer gemacht und so manchmal die gute Laune verdorben. "Ich kann es nicht ändern" ist ein Satz, den ich erst lernen musste.

Was sind eure Highlights daran Soldatenfrau zu sein?
Ich bin stolz auf meinen Mann und ich sehe ihn gern in Uniform. Highlights sind die Besuche an ehemaligen Standorten, Feiern am Standort, Bekannte treffen, meine Kinder die, wie ich früher, auf Panzern herumklettern und ihrem Papa in Uniform entgegenlaufen, Besuche in der Kaserne, Zugucken beim Antreten und beim Zapfenstreich und die Nationalhymne mitsingen.

Bringt ihr Job und Soldatenfrau sowie Teilzeit-Beziehung unter eine Decke oder zieht ihr gemeinsam mit eurem Partner regelmäßig um?

Wir haben uns entschieden nicht umzuziehen. Wir bleiben in unserer Heimat und lassen unsere Kinder in unserem Dorf aufwachsen. Das ist nicht zuletzt den Umzügen in meiner eigenen Kindheit geschuldet: Ich habe darunter sehr gelitten und beneide noch immer diejenigen, die ihre Freunde noch aus der Grundschule kennen. Abgesehen davon wären regelmäßige Umzüge nicht mit meinem Beruf zu vereinbaren und Einsätze mit den Kindern irgendwo in der Fremde durchzustehen, geht eindeutig an meine persönlichen Grenzen bzw. überschreitet sie bereits. Ich bin hier genau da, wo ich sein möchte.

Ich bin glücklich und stolz Soldatenfrau zu sein!



Habt ihr auch Lust teilzunehmen? Dann macht mit unter MamaARs Blogparade "Mein Leben als Soldatenfamilie"



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